Gesund zurück in den Sport: Interview mit Johannes Sedlmeyr
Konrektor der Grund- und Mittelschule Neusäß zum Thema Sport für Kinder

Viel zu lang hat die Pandemie dafür gesorgt, dass wir uns weniger bewegen. Doch die Möglichkeiten sind jetzt endlich wieder da: Wir kehren gemeinsam mit Ihnen gesund zurück in den Sport im Landkreis Augsburg! Vor allem für Kinder schaffen gemeinsame sportliche Aktivitäten mit der Familie jetzt den notwendigen Bewegungsausgleich.

 

Sport Landkreis Augsburg: Herr Sedlmeyr, welche Rolle spielt der Sport für das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler?

Hr. Sedlmeyr: Sport spielt eine entscheidende Rolle für das körperliche und geistige Wohlbefinden unserer Schülerinnen und Schüler. Bei regelmäßigen sportlichen Aktivitäten sind die Schülerinnen und Schüler ausgeglichener und zufriedener. Diese Zufriedenheit und die damit verbundenen Erfolgsmomente zeigen sich während und nach dem Sport. Es gibt ihnen ein positives Körpergefühl und fördert ihr Selbstbewusstsein. Durch den sozialen Kontakt in der Gruppe wird auch ein Miteinander gefördert. Zudem hilft Sport überschüssige Energie abzubauen, neu zu schöpfen und dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken.

 

Gerade in den letzten Monaten hat unsere Bildschirmzeit stark zugenommen, auch bei Kindern. Welche Auswirkungen hat dies Ihrer Meinung nach?

Bedingt durch die schulische und private Mediennutzung sollten wir uns Gedanken machen, wie wir einen Ausgleich zu dieser erhöhten Bildschirmzeit schaffen. Auswirkungen zeigen sich dahingehend, dass ein Teil der Kinder konditionell und motorisch abgebaut und sich körperlich verändert hat. Des Weiteren konnten wir teilweise eine unkontrollierte und unreflektierte Mediennutzung sehen. Dies hat zur Folge, dass die Kommunikation und das soziale Miteinander auch innerhalb der Familie darunter leiden, da die Kinder z. T. unausgeglichener und schnell reizbar sind.

 

Kann hier Sport eine Hilfe sein?

Sport kann auf jeden Fall eine Hilfe sein, den oben genannten Auswirkungen entgegenzuwirken. Schulsport hat dabei eine sehr wichtige Rolle, da nicht alle Schülerinnen und Schüler regelmäßig einer sportlichen Aktivität in ihrer Freizeit nachgehen. So haben sie zumindest zweimal in der Woche Sport und lernen dabei auch verschiedenste Sportarten kennen. Sie können sich auspowern und Erfolgsmomente erleben. Hier könnte zugleich ein Grundstein für den Vereinssport gelegt werden.

 

Welche Empfehlung haben Sie für Familien, deren Kinder – aktuell oft auch pandemiebedingt – noch nicht den Weg in einen Verein gefunden haben?

Diesen Familien möchte ich mitgeben, aktiv auf ihre Kinder zuzugehen, die sportlichen Interessen ihrer Kinder zu ergründen und zu fördern. Eine gute Möglichkeit hierzu ist die Wahrnehmung von Schnupperangeboten, Probetrainings und Tage der offenen Tür oder Ähnlichem. Dort stehen ihnen qualifizierte Trainer und Übungsleiter zur Seite. Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien können durch die finanzielle Unterstützung aus dem Bildungs- und Teilhabepaket zum Beispiel Sportvereinsbeiträge begleichen.

 

Mittlerweile zieht es uns bedingt durch das gute Wetter wieder vermehrt nach draußen. Haben Sie Tipps für Kinder und Familien, um gemeinsam sportlich aktiv zu werden?

Hier empfehle ich im Kleinen anzufangen und mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Das Auto einfach mal stehen lassen und stattdessen zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren. Am Wochenende in den Bergen wandern zu gehen. Gemeinsame Radtouren oder den Bolzplatz um die Ecke aufsuchen sind einfache und vor allem kostengünstige Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Auch ein Ausflug in den Kletterwald, Soccerpark, zum Soccer-Golf oder in ein Trampolin-Land können ein Anstoß sein.

Quelle Porträt: Herr Sedlmayr privat

Quelle Header Post: Pixabay, picjumbo_com

 

 

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