Gesund zurück in den Sport: Interview mit Barbara Wengenmeir
Sportbeauftragte des Landkreises Augsburg zum Thema Sport im Alltag

 

Viel zu lang hat die Pandemie dafür gesorgt, dass wir uns weniger bewegen. Doch die Möglichkeiten sind jetzt endlich wieder da: Wir kehren gemeinsam mit Ihnen gesund zurück in den Sport im Landkreis Augsburg! Der sportliche Wiedereinstieg lohnt sich, denn gerade jetzt ist die Zeit, sich und seinen Körper neu zu entdecken.

Sport Landkreis Augsburg: Wie sehen Sie die Auswirkungen dieser langen und gezwungenen „Corona-Trainingspause“ für uns alle, aber gerade auch für Berufstätige und Vereinssporttreibende?

Barbara Wengenmeir: Die Corona-Pandemie hat uns alle vor unglaubliche Herausforderungen gestellt. Unsere Vereinsverantwortlichen haben fantastische Arbeit geleistet, um unter den jeweiligen Gegebenheiten Angebote für Ihre Mitglieder stellen zu können. Im Ehrenamt haben sie unermüdlich Konzepte erarbeitet, sich eingelesen, renoviert und umgebaut. Daher war es nicht für alle eine tatsächliche Pause – es lohnt sich also den eigenen Sportverein wieder neu zu entdecken. Aber nicht nur die Sportgemeinschaft hat es getroffen: Jeder von uns war in Situationen des Lockdowns, des Homeoffice und der Isolation gefordert, sich selbst neu zu strukturieren und Möglichkeiten zu finden, Sport zu treiben. In Zeiten mit mehr Freiheiten gilt es, diese neuen Gewohnheiten zu behalten und auszubauen.

Was ist aus Ihrer Sicht für einen „Wiedereinstieg“ nach dieser Zeit zu beachten?
Wichtig ist meiner Meinung nach, nicht zu viel von sich zu verlangen und einfach den Spaß an der Bewegung als Ausgleich zu finden. Jede Bewegung ist gut, ob im Alltag oder eben als das, was man für sich als Sport definiert. Auch die Gemeinschaft zu suchen, sich gegenseitig zu motivieren und darüber zu freuen, dass es wieder geht, zusammen Sport zu treiben. Jetzt ist vielleicht auch die Zeit etwas Neues auszuprobieren, da jeder in gewisser Weise neu anfängt. Ich rate dazu, kleine und größere Routinen zu entwickeln, die einem täglich guttun und neue Reize schaffen.

 

Was schlagen Sie außerdem vor?
Wir alle verspüren das Gefühl, sich wieder ausleben zu wollen und erfreuen uns über alle Aktivitäten, die wieder (oder gerade) möglich sind. Daher schlage ich vor, auch die Strukturen zu unterstützen– im Fitnessstudio oder im Sportverein anzumelden – die Organisationen freuen sich! Und man selbst schafft sich Alternativen, erhält Anleitung und Motivation aktiv zu sein. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass wir für lange Zeit in andere Bewegungsmuster gezwungen waren. Sportarten wie Yoga oder Pilates können hier die Beweglichkeit wiederherstellen und eine Verkürzung der Muskulatur, z.B. bedingt durch das viele Sitzen vorbeugen. Vereinbaren Sie einen festen Termin mit sich selbst oder in Gemeinschaft für Bewegung! Bewusst den Körper spüren – ein Präsenztermin im wahrsten Sinne des Wortes.

 

Was sind Ihre 3 Tipps für einen bewegten Sommer?
Tipp #1 – Fort-Bewegung als Aktivität. Machen Sie einen Ausflug zu einem bestimmten Ort, zu einem unserer Museen oder auch zu einem Biergarten mit dem Rad, als Wanderung oder als Laufstrecke. Ein festes Ziel motiviert und die Bewegung wird belohnt.

Tipp #2 – Neue Formen des Sportes entdecken. Wann haben Sie das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht? Lernen Sie etwas Neues, ob Handstand oder E-Biken, Golfen oder Klettern – so lernt man auch den Körper und sich selbst neu kennen und erweitert spielerisch seine Erfahrungen. Warum nicht auch für den Urlaub zuhause einen Kurs buchen oder die öffentlichen Sportplätze nutzen?

Tipp #3 – Bewegt arbeiten. Auch im Homeoffice zur Mittagspause aus dem Haus gehen.  Die Präsentation am Stehtisch vor dem Laptop halten – das stärkt den Rücken, lockert die Atmung und gibt Selbstvertrauen. Beim Telefonieren einfach ein paar Schritte durch die Wohnung gehen. Morgens direkt mit kleinen Übungen starten, um wach und aktiv zu werden anstatt sich vom Bett aus direkt an den Laptop zu sitzen. Die Position zu wechseln, hilft den Gedanken auf die Sprünge, gibt Energie und lockert den Körper.

Quelle Porträt: Julia Pietsch, Landratsamt Augsburg

Quelle Header Post: free-photos, Pixabay

 

 

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